Das Nachwuchsparlament 2023: Deep learning, Deep fakes, neuronale Netze. Was ist real und was nicht? Bei unserem gemeinsamen Workshop mit den LV Baden-Württemberg und Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland zum Thema „Chat GPT in der Verlagsarbeit“ ging es heiß her. Zuerst gab Veronika Meijerhof, Head of digital Marketing bei dtv, Einblicke in die Termini, Tools und Player der KI und zeigte wie ein paar der Tools, wie ChatGPT und Midjourney AI funktionieren. Besonders spannend waren die Bilder, die ein Grafiker mithilfe von Midjourney schuf.

Dann ging es ins Gespräch. Vivien Bender, Teamlead & Product Manager Editorial bei Springer nature, erzählte wie bei ihnen mithilfe von ChatGPT ein Fachbuch entstand, wie im Redaktionsraum sehr, sehr detailreich geprompted wurde und ein Ping Pong-Gespräch zwischen den ITler*innen, den Lektor*innen und Autor*innen entstand. Ein intensives Unterfangen, das das Team tatsächlich noch enger zusammenrücken ließ. 

John Ruhrmann, Managing Director und Co-Founder von Bookwire, beruhigte, dass es weiterhin noch einen „Human Factor“ in der KI Handhabe gäbe. KI sei so umfangreich, dass man gar nicht wisse, wo man anfangen solle.

Wofür man KI im Verlag nutzt? Bei Bookwire z.B. bei Social Media Texten und Instagram Posts. Man müsse sich die KI zu eigen machen und keine Angst haben. Technologie sei nicht böse. Und besser solle man sich die Frage stellen, „welche Rolle ich in etwas spielen kann, was nicht aufhaltbar ist“. Die Nachwuchsmenschen waren zwar teils verunsichert, standen der KI aber ebenfalls grundsätzlich positiv gegenüber. Man müsse einen guten Mix finden, da stimmten sich alle zu. Auch Steffen Meier, Digitalexperte und Gründer der Medienplattform „DIGITAL  PUBLISHING REPORT“ bestätigte, dass KI derzeit noch ein assistierendes System sei, das rein Infos sammele und zu verständlichen Texten verarbeite. Er freue sich schon, wenn ein Tool so endlich schaffen würde, lästige Protokolle für ihn zu schreiben. Daher sollten wir uns alle eher Gedanken machen, wie KI uns das Leben erleichtern kann. Was die Frage betraf, ob man sich nicht die Freude nehme, wenn man kreative Prozesse abgebe und statt selber zu schreiben nur noch prompten würde, meinten die Referent*innen, dass erfahrungsgemäß das Menschliche noch immer einen viel höheren Wert habe. Auch das Thema Ethik und die Blackbox, die die KI am Schluss darstellt, wurde angesprochen. Hier müssten wir moralischen, rechtlichen Zugang finden. Das sei eine große Herausforderung, die Verantwortung ist groß…

Am Schluss gingen wir etwas informierter und mit vielen Gedanken, wie man KI nutzen sollte aus dem Raum und mit der Aufforderung an die Zukunft der Buchbranche – den Buchbranchennachwuchs –, aktiv zu sein oder zu werden, um KI zu ihrem Tool zu machen und sich die KI zunutze zu machen, statt sich ihr zu verweigern.