Was macht den Bereich Herstellung so besonders?

Welche Skills sind in der Herstellung wichtig? Mit wem arbeitet man zusammen? Warum hat dieser Bereich im Verlag den größten Einfluss auf den Umweltschutz? Höre dir in diesem Video die Zusammenfassung von Mariam En Nazer an, die seit über zehn Jahren als Production Managerin in der Herstellung bei der Penguin Random House Verlagsgruppe arbeitet.

Was sind die Aufgaben eines*r Herstellers*in?

Die Herstellungsabteilung ist einer der Knotenpunkte der Buchentwicklung im Verlag. Hier nimmt das Buch wortwörtlich Gestalt an. Anhand der Daten von Lektorat (Manuskript) und Grafiker*innen (Bildvorlagen, Umschlagentwürfe) wird der „Buchkörper“ gestaltet. Die Herstellung ist dabei für die Beauftragung von Dienstleistern zuständig, die an diesem Prozess beteiligt sind: u.a. Setzereien (Inhaltsdarstellung), Litho/ Retusche (Cover) und Druckereien.

Hersteller*innen übernehmen typischerweise die folgenden Aufgaben:

  • Beratung des Lektorats: Mitwirkung bei der Gestaltung der Bücher (z.B. Format, Papier und Einbandmaterial, Bindung, Typografie usw.)
  • Erstellung und Überwachung des Zeitplanes für den gesamten Zeitrahmen der Bucherstellung (für jedes Buch teils auch individuell angepasst)
  • Kalkulation der Herstellungskosten und des Ladenpreises (zusammen mit dem Vertrieb)
  • Steuerung/Koordinierung der Projektabwicklung und Zusammenarbeit mit den externen Dienstleistern wie Grafiker*innen, Satzbetrieben, Reprobetrieben, Druckereien, Buchbinder*innen, etc.
  • Qualitätskontrolle der fertigen Bücher, Bearbeiten der Aufträge für Nachauflagen
Vereinfachter Ablauf bei der Herstellung eines Buches

Welche Kompetenzen sind dafür erforderlich?

Hersteller*innen sollten über Gestaltungstalent verfügen und in der Lage sein, dem „Inneren“ eines Buches ein zu ihm passendes „Äußeres“ zu verleihen. Wichtig ist Struktur und Aufbau des Textes zu verstehen, damit die Kapitel richtig optisch gliedert werden können, sodass Schriftart, Überschriften und ggf. Veredelungen zusammenpassen und sinnvoll gewichtet werden können.

Um kompetente*r Auftraggeber*in für die externen Dienstleister sein zu können, sind kaufmännische Fähigkeiten und Wissen über die praktische Einsetzbarkeit der verschiedenen Gestaltungs- und Produktionsmöglichkeiten Voraussetzung. Hersteller*innen müssen sich fortlaufend über die technischen Entwicklungen informieren. Der Umgang mit speziellen Computerprogrammen wie Datenbanken oder InDesign und Photoshop gehören zum Berufsalltag.

Wie kann man Hersteller*in werden?

Viele Wege führen zum Beruf des*der Herstellers*in. Ähnlich wie im Lektorat gibt es keine genaue Berufseingrenzung. Hersteller*innen arbeiten in verschiedenen Bereichen des Verlagswesens, z.B. in Fach- und Publikumsverlagen, oder für Zeitungen und Zeitschriften. Demensprechend können die Aufgabenbereiche von Unternehmen zu Unternehmen variieren.

Einige Wege in die Herstellung sind:

  • Ausbildung in einer Druckerei (z. B. als Medientechnologe*in Druck)
  • Ausbildung zum*r Medienkaufmann*frau Digital und Print / Industriekaufmann*frau / Mediengestalter*in Digital und Print
  • Studium: z.B. Buch- und Medienproduktion (Leipzig), Mediapublishing (Stuttgart), Druck- und Medientechnik (München), Buchwissenschaften, Verlagswirtschaft, Drucktechnik usw.
  • Quereinstiege sind auch möglich

Was sollte man für diesen Beruf mitbringen?

Keine der im Folgenden aufgelisteten Fähigkeiten ist eine Bedingung, diesen Beruf ausführen zu können. Es handelt sich dabei lediglich um Eigenschaften, die von Vorteil in diesem Berufsfeld sein können:

  • Kommunikationsfähigkeit
  • Organisationstalent
  • Stressresistenz
  • Kreativität (Sinn für Ästhetik)
  • Technikaffinität
  • Kaufmännisches Gespür

Was ist das Schönste an diesem Beruf?

Letztendlich ist diese Frage natürlich subjektiv und individuell. Allerdings sind sich die Hersteller*innen in der Penguin Random House Verlagsgruppe einig, dass es bestimmte Aspekte gibt, die besonders viel Spaß machen.
Zum einen ist die Kommunikation mit den Dienstleistern ein spannender Bereich in diesem Beruf; zum anderen die kreativen Arbeiten direkt im Buch.

„Das fertige Buch in den Händen zu halten, zu sehen, dass und was man daran mitgearbeitet hat, ist ein wunderbares Gefühl. Man sieht, dass man hinterher zusammen als Team mit Menschen innerhalb und außerhalb des Verlages etwas erschaffen hat.“

Tipps für Interessierte

Mit auf den Weg geben können euch die Hersteller*innen der Penguin Random House Verlagsgruppe:

  • So viel Erfahrungen durch Praktika o.Ä. sammeln wie nur möglich
  • Sich über die eigenen Prioritäten und Vorlieben bewusst werden
  • Zum Ausprobieren vielleicht eher einen Job in einer großen Firma ins Auge fassen, um möglichst viele Erfahrungen sammeln zu können
  • Liebe zur Schrift und zum Organisieren von technischen Daten

Quelle:

Text von Ronja Schulze Sünninghausen, Auszubildende Penguin Random House Verlagsgruppe