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CLAUS - Das NachwuchsNetzwerk

CLAUSblick 2018 bei Droemer Knaur

Der Zukunftstag des NachwuchsNetzwerks

Alle zwei Jahre lädt CLAUS – das NachwuchsNetzwerk des Landesverbands Bayern im Börsenverein des Deutschen Buchhandels – im Wechsel mit der Karriereveranstaltung book your career zu einem Zukunftstag ein. Mit Expert*innen aus Verlagen und Buchhandlungen wurden brandaktuelle Themen in Workshops und Podiumsdiskussionen behandelt.

Der Landesverband organisierte den Zukunftstag CLAUSblick 2018 in dieser Form zum ersten Mal:
Die Themen reichten von „Die Buchbranche und Selfpublisher: Eine komplizierte Beziehung?“, über „Die Buchkäufer-Studie des Börsenvereins: Was sagt sie uns und wie gehen wir damit um?“ bis hin zu „Buchinfluencer: Leser*innen auf allen Kanälen erreichen“. Es wurde lebhaft diskutiert und die Branchen-Profis stellten sich allen Fragen des Nachwuchses.

Rund 60 Auszubildende, Student*innen und Volontär*innen kamen zum CLAUSblick bei der Verlagsgruppe Droemer Knaur zusammen, die ihre Räume für den Branchennachwuchs eigens an einem Sonntag öffnete.

 

Impressionen des CLAUSblicks 2018 bei Droemer Knaur

Nachbericht von Friederike Römhild

(Friederike Römhild / Volontärin, Lektorat Literatur bem Piper Verlag)
Am 10. Juni 2018 fand im Verlagshaus Droemer Knaur der Zukunftstag CLAUSblick des Clubs der Auszubildenden statt. Gesponsort von Droemer Knaur, C.H. Beck und der hjr Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm trafen sich an diesem warmen Sommertag zahlreich Azubis, Volontär*innen und Studierende aus der Buchbranche, um über die Zukunft des Buches zu sprechen.

Nach einer herzlichen Begrüßung durch Almut Stützel vom Börsenverein (Landesverband Bayern), Sabrina Razmdjou (Volontärin des Börsenvereins, Landesverband Bayern) und Corinna Wild (Verlagsgruppe Droemer Knaur) begann Christiane Bauer vom Piper Verlag. Mit der Frage „Die Buchbranche und Selfpublisher: Eine komplizierte Beziehung? Wie findet ein Verlag in Zeiten von Selfpublishing, Wattpad & Co. seine Autor*innen – und wie verändert sich dadurch die Autor*innen-Verlagsbeziehung?“ leitete Christiane Bauers Impulsvortrag die Basis für eine Gruppenarbeit der Teilnehmer*innen ein. In den Gruppen wurde erarbeitet, mit welchen Strategien aus der Flut der Manuskripteinsendungen die Nadel im Heuhaufen gefunden werden kann, wie die Buchbranche aussähe, wenn es das Selfpublishing vor den Verlagshäusern gegeben hätte und welche Art Autor*innen ein Verlag eigentlich braucht und welche nicht. Dabei wurde über Risiken des Publizierens ebenso gesprochen wie über Autor*innen als Marke, über die Bereitstellung von Dienstleistungen einerseits und Strategien der Qualitätssicherung andererseits.

Im Anschluss stellte Almut Stützel die Buchkäufer-Studie des Börsenvereins vor: „Was sagt sie uns und wie gehen wir damit um?“ war die Leitfrage ihres Vortrags. Zur anschließenden Podiumsdiskussion waren Gabriele Kellner aus Moosburg (Barbaras Bücherstube), Melena Renner aus Gunzenhausen (Buchhandlung Dr. Schenk), Antje Bertz (Produktmanagerin cbj Verlag) und André Brenner (Vertriebsleiter C.H. Beck) angereist. Trotz zunehmender Zeitknappheit, der Rückgänge der Buchkäufer*innen v.a. in der jüngeren Generation und der deutlichen Zuwächse der Internetnutzung, verspüren die Menschen immer noch eine starke Sehnsucht nach dem Lesen als Zeit der Entspannung und Quelle der Inspiration. Das Buch hat kein Imageproblem, ist jedoch in der heutigen Medienlandschaft und im gesellschaftlichen Diskurs nicht mehr sichtbar genug. Entscheidend seien daher eine persönliche Beziehung zu den Leser*innen, die Entwicklung innovativer Kommunikationsformen und eine noch intensivere Zusammenarbeit mit den künftigen Zielgruppen. Das Lese- und Kommunikationsverhalten der jungen Generationen hat sich stark verändert. Trotz der bedenklichen Marktentwicklung hielten die Diskutant*innen optimistisch an dem Fortbestand des Buches und ihrem Vertrauen in die Buchkäufer*innen fest.

Lesen ist mehr denn je etwas sehr persönliches, es ist weniger selbstverständlich als früher, aber andererseits ein sehr bewusst gewähltes Hobby.

— Friederike Römhild (Volontärin, Lektorat Literatur bem Piper Verlag)

Nach einer Mittagspause mit Snacks und Getränken wurde im dritten und letzten Block des Zukunftstages CLAUSblick 2018 das Gespräch, das Patricia Keßler (Presseabteilung Droemer Knaur) moderierte, unter dem Motto „Buchinfluencer: Leser*innen auf allen Kanälen erreichen“ fortgesetzt. Die Booktuberin Katharina Herzberger, Sarah Jorgensen von lovelybooks und die Bloggerin Dani Brose von Brösels Bücherregal waren sich einig: Die Zahl der Leser*innen ist zwar rückläufig, aber diejenigen, die lesen, lesen sehr viel und mit großer Leidenschaft. Lesen ist mehr denn je etwas sehr persönliches, es ist weniger selbstverständlich als früher, aber andererseits ein sehr bewusst gewähltes Hobby. Dabei sind die Blogger*innen eine wichtige Schnittstelle zwischen Verlag und Lesenden. Im  intensiven Austausch mit den Leser*innen können Blogger*innen gezielt auf die Wünsche der Community eingehen und Aktionen anbieten. Sie bieten ein großes Potential für Veranstalter*innen und Buchhändler*innen, das noch nicht ausgeschöpft ist, wie es Beispiele aus England zeigen. Auch wenn die Meinung der Blogger*innen unabhängig und frei bleiben muss, ließen sich doch ihre Reichweite, ihre hohe Einsatzbereitschaft und ihr Schreiben vergüten. Eine Monetarisierung von Blogs bedeutet nicht zwangsläufig die Aufgabe von Unabhängigkeit. Einige Blogger*innen hätten es verdient, von ihrem Blog leben zu können, stellte Sarah Jorgensen von lovelybooks fest.

Zum Abschluss der Veranstaltung und bei einem Eis für alle Teilnehmer*innen des Zukunftstages stellten drei Azubis von Droemer Knaur das Verlagshaus und sein Programm vor. Mit Sekt und Büchern zum Mitnehmen fand dieser sehr informative und engagierte Zukunftstag einen gelungenen Ausklang!