Berufsbilder

Antiquar*in & Buchhändler*in

Was tut eigentlich ein Buchhändler/ eine Buchhändlerin?

Buchhändler*in ist der klassische Beruf im Bucheinzelhandel. Das Hauptarbeitsgebiet umfasst den Ein- und Verkauf von Büchern und anderen Medien, die Sortimentsgestaltung, die Beratung und die Bedienung der Kund*innen. Neben kaufmännischem ist auch werbliches und marktwirtschaftliches Denken gefragt. Am Gespür für Trends und an den Kund*innenbedürfnisse orientiert sich sowohl die Sortimentsgestaltung als auch deren Profil. Dementsprechend ist auch die Präsentation im Laden und eine phantasievolle Schaufensterdekoration notwendig. Ergänzt werden diese Werbemaßnahmen durch Lesungen und Signierstunden, bei denen oft direkt mit dem/der jeweiligen Autor/Autorin zusammengearbeitet wird. Im Verkaufsgespräch ist Euer Fachwissen und ein souveränes, freundliches Auftreten gefragt. Wer den Beruf des/der Buchhändlers/in erlernen will, sollte sich im Klaren darüber sein, dass es sich hier um einen kaufmännischen Beruf handelt: Buchhändler*innen sind keine „Zunft der Leseratten“, sondern Informationsdienstleister und Medienhändler*innen!

Das Tätigkeitsfeld eines/er Buchhändlers/in hängt von der Größe der Buchhandlung ab: Wer allein eine Buchhandlung führt, ist natürlich auch für alle anfallenden Aufgaben zuständig. Der/Diejenige übernimmt also in Personalunion die Rolle des/der Ein- und Verkäufers/in, des Werbekaufmanns/frau und Schaufensterdekorateur*in sowie des/der Buchhalters/in und Controllers/in. In größeren Buchhandlungen kann man bei entsprechender Eignung und Berufserfahrung die Führungsposition der Abteilungsleitung und des/der Ersten Sortimenters/in erreichen. Je größer eine Buchhandlung ist, umso differenziertere Tätigkeitsfelder gibt es: Es gibt zum Beispiel den Bestellbuchführer*in, Verantwortliche für Spezialabteilungen (z. B. Abonnementsverwaltung oder Zeitschriftenbetreuung), EDV-Spezialist*innen fürs Internet usw.

 

Was tut eigentlich ein Antiquar/ eine Antiquarin?

Antiquar*innen nehmen im Buchhandel eine Sonderstellung ein. Sie handeln mit seltenen und alten Büchern, für die keine Preisbindung besteht. Auf Auktionen, aus Nachlässen oder direkt von Privatpersonen erwerben sie zu diesem Zweck auch Manuskripte, Graphiken, alte Drucke, Raritäten und Kuriositäten. Die Kund*innen der Antiquare sind nicht nur Sammler*innen, sondern auch Fachleute und Wissenschaftler*innen, die entweder direkt im Laden beraten werden oder über einen Antiquariatskatalog einkaufen. „Der Umgang mit antiquarischen Büchern setzt eine umfassende Allgemeinbildung, Detailtreue, Zähigkeit und Genauigkeit in der Ermittlung und exakten Beschreibung von Titeln sowie kaufmännisches Kalkulationsvermögen voraus.“ (aus: Wolfgang Erhardt Heinold, Bücher und Buchhändler. Was man vom Einzelhandel mit Büchern wissen sollte. 2. überarb. Aufl., Heidelberg: v. Decker u. Müller 1990)