Die Werbeabteilung gehört in der Regel zusammen mit der Vertriebsabteilung zur Marketingabteilung eines Verlages. Verlagswerbung gliedert sich nach der Zielgruppe in zwei Arten: Leser*innen- und Händler*innenwerbung. Von der Aktualität her betrachtet wird zwischen Novitäten- (Einführungswerbung) und Backlistwerbung (Erhaltungs- oder Reaktivierungswerbung) unterschieden. Bezüglich der Produktzahl reicht die Verlagswerbung von der Einzeltitel- über die Reihen- oder Themenwerbung bis zur umfassenden, ganzheitlichen Verlagswerbung.
Der Werbeetat wird in der Regel in Prozent vom erwarteten Umsatz berechnet (5-10%). Die Händler*innenwerbung hat das Ziel, einzelne Buchhändler*innen von der Verkäuflichkeit und der inhaltlichen Qualität des Buches zu überzeugen und damit die Anstrengungen der Verlagsvertreter*innen zu unterstützen. Die Publikumswerbung soll die Leser*innen direkt ansprechen. Werbemittel sind Verlagsprogramme, Leseexemplare, Plakate, Displays, Poster, Messen, Anzeigen in der Presse.
Die Aufgaben der Werbung reichen vom Entwurf bis zur Produktion und Einsatz der Werbemittel, Anregung werbewirksamer Buchtitel, Umschlagentwürfe, Schaffung eines Corporate Design des Verlages.
Auch für die Werbung besteht im Verlag kein einheitliches Anforderungsprofil und Berufsbild. Eine branchenspezifische Vorbildung ist nicht Voraussetzung. So stammen Verlagswerber*innen oft aus Werbeagenturen oder verlagsfremden Unternehmen, bringen jedoch aufgrund ihres Studiums wichtige Kenntnisse aus Design und Marketing mit. Kreativität ist in der Werbung besonders gefordert: Verwechselbare Werbung kann man vergessen.
| Paulerberg, Herbert: Die Kunst, Bücher zu verkaufen, Lexika Verlag 1999, € 22,- ISBN 3-89694-254-9 |
| Eduard Schönstedt: Der Buchverlag. Geschichte, Aufbau, Wirtschaftsprinzipien, Kalkulation und Marketing. 2. überarb. Auflage. Stutgart: Metzler 1999, € 24,90, ISBN 3-476-01691-9 |